So lautet der Titel des Buches von Mario Herger, der seit 2001 im Silicon Valley lebt und zum Thema Technologietrends forscht. Er empfängt regelmäßig Unternehmer und Delegationen verschiedenster Organisationen aus Europa, die nach Wegen suchen, wie sie die Innovationen und unternehmerische Kreativität des Silicon Valley auf ihre Institutionen übertragen können.
Die SPD Pullach stellt ihren Wahlkampf unter das Thema der sozialen Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit bedeutet Entscheidungen im Heute so zu treffen, dass Generationen der Zukunft noch gut mit diesen Entscheidungen leben können. Dies betrifft Ökologie, Ökonomie und gesellschaftliches Miteinander gleichermaßen.
Der Gedanke, wie unser Verhalten die Industrie des 21. Jahrhunderts beeinflussen wird, wie dadurch Arbeitsplätze vernichtet und neu erschaffen werden und wie rasant sich unser gesellschaftliches Leben dadurch verändern wird, scheint mir auch für die Kommunalpolitik in Pullach interessant zu sein.
Zunächst mag man den Eindruck gewinnen, dass all dies Themen der sogenannten „großen Politik“ seien. Aber haben diese Entwicklungen für die Wirtschafts-, Verkehrs und sogar Bildungspolitik einer Kommune wie Pullach vielleicht ebenso Bedeutung? Pullach befindet sich in einer Phase des Umbruchs mit zahlreichen (Neubau)Projekten, die ebenso zahlreiche Chancen für eine zukunftsorientierte Weichenstellung bieten!
In diesem Artikel möchte ich auf verkehrspolitische Überlegungen eingehen.
In den USA steigt der Anteil junger Menschen, die auf ein Auto ganz verzichten kontinuierlich. Shared economy, Uber & Co. verdrängen als Konzepte der gemeinsamen Nutzung von Ressourcen klassische Mobilitätskonzepte. Eine Chance für Pullach? Können wir Verkehrsflächen neu denken, Verkehrsräume sinnvoller nutzen ohne dabei Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer als Gegenspieler zu betrachten? Shared-Space-Konzepte wie sie z.B. in Gemeinden in Belgien, Dänemark, Großbritannien oder den Niederlanden umgesetzt wurden, sind hierfür ein innovatives Beispiel. Alle nutzen den Verkehrsraum gleichberechtigt. Durch eine entsprechende Bodengestaltung mit z.B. durchgängiger Bepflasterung wird eine Entschleunigung erreicht. Gleichzeitig – so die Erfahrungsberichte - fühlt sich kein Verkehrsteilnehmer behindert. Erstaunlicherweise sind entgegen aller Erwartungen der Kritiker sogar die Unfallzahlen gesunken! Ein Konzept, das ich mir z.B. für den Kirchplatz in Pullach sehr gut vorstellen könnte.
Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs schreitet in Pullach erfreulicherweise weiter voran. Die Buslinie hat bereits eine höhere Taktung. Gemeindegebiete wie der Gundelberg könnten aber noch besser angebunden sein. Es gilt Carsharing-Angebote in den Ort zu holen. Diese dürfen nicht an der Sollner Brücke enden. Mit Sixt ist ein Carsharing-Anbieter im Ort ansässig, den ich gerne für ein Mobilitätskonzept in diesem Sinne gewinnen würde.
Elektrofahrräder in Form von Lastenrädern oder die Erweiterung des Angebots der MVV-Räder sind Ansätze, die ich weiter verfolgen und ausbauen würde. Warum auch nicht eine Seilbahn vom Würmtal ins Hachinger Tal, wie sie der Landkreis ins Gespräch bringt. Klingt zunächst abenteuerlich und komisch, aber das war die Idee vom Verbrennungsmotor und vom Fliegen schließlich auch einmal. Andere Gemeinden haben mit ihren Seilbahnen sehr gute Erfahrungen gemacht. Also seien wir ebenso innovativ!
Pullacher Verkehrspolitik war in den 1950er Jahren ein Musterbeispiel nachhaltiger, überparteilicher Zusammenarbeit. Der damalige CSU-Bürgermeister Seidl fuhr mit den SPD-Gemeinderäten nach Bonn und erreichte dort, dass die Trasse der B11 aus dem Ort herausverlegt wurde. Und dies zu einer Zeit, in der Autofahren chick und modern war! Mit diesem Weitblick und der Bereitschaft auch überparteilich nach den besten Lösungen für Pullach und seine Bürger*innen zu suchen, möchte ich als Bürgermeister für Sie nicht nur Verkehrspolitik gestalten!
Schenken Sie mir am 15. März Ihr Vertrauen für ein zukunftsfähiges, innovatives und sozial nachhaltiges Pullach!